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Zu Silvester erklingt ein Tango in der Illertisser Kirche

Michael Bischof (Trompete) und Andreas Weil (Orgel) zeigen, wie gut ihre Instrumente zusammenpassen.
Bild: C. Bader
 Ein Organist und ein Trompetensolist kombinieren ihre Instrumente in Illertissen meisterhaft. Das Publikum ist begeistert.

Ein Tango in der Kirche? Wer bislang der Meinung war, diese leidenschaftlichen Klänge gehören nicht in ein Gotteshaus, sollte sich den „Libertango“ des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla in der Kombination Orgel und Trompete anhören. Beim Silvesterkonzert in der Stadtpfarrkirche St. Martin entfachten Organist Dr. Andreas Weil und Trompetensolist Michael Bischof mit spirituellen und melancholischen Tango-Rhythmen, die auch Papst Franziskus liebt, eine bewegende und zugleich feierliche Atmosphäre.

Auch Mozart haben die beiden im Repertoire

Die Tradition der Silvesterkonzerte in St. Martin bestehe seit nahezu drei Jahrzehnten, sagte der Vorsitzende der „Freunde und Förderer von Kirchenmusik und klassischer Musik in der Pfarrei St. Martin“, Dr. Hans Scherrer. Er freute sich, dass auch diesmal mehrere Hundert Besucher die Gelegenheit nützten, kurz vor dem Jahreswechsel innezuhalten und sich mit exquisiten Klängen verwöhnen zu lassen. Mit der „Sonata prima“ des italienischen Komponisten Giovanni B. Viviani setzten die beiden erfahrenen und bewundernswert aufeinander abgestimmten Künstler einen strahlenden Auftakt. Im spätbarocken „Concerto Nr. 2 in Es-Dur“ von Christoph Förster stellte Michael Bischof die Klangmöglichkeiten des Corno di Caccia, einem dem Jagdhorn ähnlichen und hell tönenden Instrument. Wie hervorragend sich die Klangkombination Orgel und Trompete im Kirchenraum entfalten kann, durften die Besucher auch in zwei Werken von Wolfgang Amadeus Mozart erleben: dem „Laudate Dominium KV 339“ und dem „Alleluja KV 165“.

Wenn Orgelmusik zum Gebet wird

Gaston Litaize gilt als einer der großen Meister der französischen Orgelmusik des 20. Jahrhunderts. Seine Komposition „Epiphanie“ ist der Erscheinung des Herrn am 6. Januar gewidmet und für jeden Organisten eine Herausforderung. Weil gelang es ausgezeichnet, den Farbenreichtum des königlichen Instruments in selten zu hörender Weise auszubreiten und die riesenhaften Akkorde zu einem himmelstürmenden Gebet auszubreiten. Auch in einer aus eigener Feder stammenden Improvisation über „God rest you merry gentlemen“ verstand er es, die Register mit scheinbar mehr als zehn Fingern und zwei Füßen nuancenreich einzusetzen. Dazwischen durften die Zuhörer in Astor Piazzollas „Tanz der Engel“ eine anmutige, lebhafte und rhythmusstarke Musik genießen. Während die Orgel das klangliche Fundament bildete, setzte Bischofs im effektvollen Wechsel zwischen Flügelhorn und Trompete besondere Akzente.

Zum Abschluss der kirchlichen Konzertstunde durften die Besucher Johann Sebastian Bachs „Concerto D-Dur“ genießen. Den festlichen Abschluss der Konzertstunde bildete Charpentiers Te Deum.

Illertisser Zeitung, 2.12.20

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